Samstag, April 22, 2006

Interessenverflechtungen bekannter Wirtschaftswissenschaftler

Das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung liegt am Boden. Vom Arbeitslosen bis zum Facharbeiter, viele plagt die Angst ab 60 in die Altersarmut zu rutschen.
Wer kann, versucht sich mit den bereits millionenfach abgeschlossenen "Riester-Renten" abzusichern.
Dabei war die gesetzliche Rentenversicherung über Jahrzehnte - und demographische Veränderungen gab es immer - Garant der Sicherheit, Solidarität und Stabilität.
Dass die gesetzl. Rente Probleme hat, ist unbestritten. Auf die Frage, ob diese nicht durch die Verringerung der Arbeitslosigkeit, den Stopp der Förderung des Abbaus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, Reallohnsteigerungen oder Beitragssteigerungen (warum dürfen die Rentenbeiträge 20% eigentlich nicht überschreiten?) gelöst werden könnten, möchte ich hier nicht weiter eingehen.

Der ehemalige MdB und Chef des Planungsstabes im Bundeskanzleramt von Brandt und Schmidt Albrecht Müller geht davon aus, dass viele der Probleme herbeigeschrieben sein, um in einer interessensgeleiteten Kampagne der Versicherungswirtschaft die gesetzl. Rente zu desavouieren. Nun bin ich kein Fan von Verschwörungstheorien, aber folgende Ausschnitte aus Monitor und dem Mittagsmagazin kann ich euch nur wärmstens empfehlen:
Monitor
Morgenmagazin (20.04 - Wirklich unabhänig?)



Schaut und staunt.

P.S. Albrecht Müller leistet mit den Nachdenkseiten und seinen Publikationen einen wichtigen aufklärerischen Beitrag; nur sollte man einen Denkfehler nicht begehen und Ursache und Wirkung verwechseln: Möglicherweise arbeiten einige Wissenschaftler (beispielsweise in Beraterfunktionen) für private Versicherungen, gerade weil sie ihre Arbeit gutheißen und ihnen ideologisch bzw. politisch nahestehen. Und sprechen nicht - wie es Müller beinahe pauschal unterstellt - für sie, weil sie für Versicherungskonzerne arbeiten.

Doch eine offensichtlich vorhandene Verflechtung von Interessen, wie sie von Müller dankenswerterweise aufgezeigt wurde, lässt sich hier nicht bestreiten. Nur sollte man auch hier differenziert bewerten.
Raffelhüschens Unabhängigkeit und die Korrekheit seiner wissenschaftlichen Arbeit lässt sich sicherlich bezweifeln, ob dies für Bert Rürup ebenso gilt, ist zumindest für mich, nicht ganz so klar.


1 Kommentar:

mo hat gesagt…

jo, krass was so vor sich geht, wirklich sehr interessante mitschnitte.