Sonntag, Januar 28, 2007

Ladenöffnungszeiten in Dortmund: Worst Case

Die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Fußball-WM beschlossene Neuregelung der Ladenöffnungszeiten war von Beginn an ein zweischneidiges Schwert.
Der neuen Konsumfreiheit standen die zusätzlichen Belastungen der Arbeitnehmer und die negativen Auswirkungen in der Einzelhandelswirtschaft (Benachteiligung kleiner Unternehmen) gegenüber.
Diese Abwägung ist eine politische Entscheidung mit plausiblen Gründen für beide Seiten.

Die nun sichtbar werdenden Konsequenzen aus der völligen Freigabe der Ladenöffnungszeiten (von Sonn- und Feiertagen abgesehen) gleichen allerdings, zumindest in Dortmund, einem Worst-Case Szenario.
Nach einer Phase des Experimentierens zerfällt der ehemals einheitliche Kompromiss des hiesigen Einzelhandels in einen undurchsichtigen Flickenteppich.
Saturn öffnet freitags von 9.30 bis 22.00 Uhr. Kaufhof ebenfalls. Karstadt dagegen schließt nun doch wieder früher (20.00). Noch konfuser ist es in den Vororten. In Hombruch schließen die Geschäfte gegen 18.00, in Hörde erst um 20.00 Uhr. Von den Samstag-Regelungen gar nicht erst zu sprechen.

Und so schadet das Gesetz Arbeitnehmern, Einzelhandel und Verbraucher zugleich.
Der Konsument kann die neuen Einkaufsmöglichkeiten der vereinzelt länger öffnende Geschäfte nicht nutzen, da er im Öffnungszeitendschungel die Orientierung verliert und eine nur halb geöffnete Innenstadt wenig einladen ist.
Die Arbeitnehmer (zum großen Teil Frauen) müssen noch länger, zu noch untypischeren Zeiten, arbeiten und der Einzelhandel ist völlig verunsichert.

Das Gesetz hat die an ihn gerichteten Erwartungen in keiner erfüllt, es ist völlig kontraproduktiv und sollte ihm Sinne Aller zurückgenommen werden.


1 Kommentar:

mo hat gesagt…

Jo, Montag bis Samstag 8 bis 20Uhr, Sonntags komplett zu, reicht absolut!